Dolpo ist eine der abgelegensten, kulturell tibetischen Enklaven Nepals mit einer grossen Gemeinschaft, welche die Bön-Religion oder den Buddhismus praktiziert. Das Mendrub-Ritual zur Ermächtigung von Medizin und zum Wohle aller Lebewesen wurde 1996 erstmals in Phoksumdo durchgeführt. Die tibetische Medizin, welche mit ritueller Heilkraft angereichert wurde, gilt als äusserst wirkungsvoll gegen zahlreiche Krankheiten und mentale Zustände. Gleichzeitigt fördert das Ritual die Gemeinschaft und markierte in Dolpo den Beginn für einen wichtigen Wandel: von einer lokal verwurzelten Tradition hin zu einer wachsenden Verbindung mit der Übertragungslinie aus Tibet und der klösterlichen Tradition im Exil. Inzwischen wurde das Ritual in zahlreichen Dörfern in Dolpo ausgeführt, in einem grossen Kloster in Kathmandu und schliesslich 2024 im grössten Exilkloster in Indien. In gewisser Weise kann dieses Ritual zur Ermächtigung bzw. Erweckung der Medizin als tief in der lokalen Tradition verwurzelt angesehen werden – mit einer weitreichenden Wirkung

Die Anthropologin Dr. Marietta Kind promovierte an den Universitäten Zürich und Oxford. Sie war als Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Völkerkundemuseum der Universität Zürich und später an der Universität Bern tätig. Mit ihrem Tapriza Verein unterstützt sie seit 27 Jahren die Tapriza Schule in Dolpo sowie das kulturelle Erbe dieser Region. Aktuell arbeitet sie als Lehrerin in einer Primarschule in Zürich.

Kosten: CHF 20.-

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